Individuelle Förderung von Schülern und Studenten durch (Teil-)Stipendien

Dieses ist die erste Art von Hilfe in Vijayawada gewesen. Schüler und Studenten konnten sich vorstellen und bewerben um finanzielle Unterstützung beim Besuch von Schulen, Colleges und Universitäten. Die ersten Bewerber waren Jugendliche, die von Navajeevan betreut wurden, zunächst überwiegend Jungen. Doch gerade die Förderung von Mädchen und jungen Frauen liegt der Stiftung am Herzen, und im Laufe der Jahre ist die Zahl der geförderten Mädchen und Frauen gestiegen.

Ein Kriterium der Vergabe von Stipendien ist immer die bisherige schulische Leistung, d.h. jeder Bewerber muss seine Zeugnisse und Prüfungsergebnisse vorlegen, und das jedes Schul-/Studienjahr neu. Zudem spielen die Familienverhältnisse eine Rolle. Kastenzugehörigkeit spielt keine Rolle, sondern alleine Bedürftigkeit.

Einige Beispiele:

IMG_1012Rama: Er wuchs mit seinen Geschwistern auf dem Land auf. Sein Vater starb früh und die Mutter schickte die Kinder aufs Feld zur Arbeit, um der Familie das Überleben zu sichern. Aber Rama wollte nicht auf dem Feld arbeiten, er wollte lernen, liebte es zu lesen und war wissbegierig auf die Welt. Er sah schließlich keine andere Möglichkeit als wegzulaufen. So kam er nach Vijayawada, wurde von Mitarbeitern von Navajeevan aufgegriffen und kam in deren Haus unter. Dort kam der Kontakt zu unserer Stiftung zustande. Rama war sehr schüchtern aber ehrgeizig. Mithilfe unserer finanziellen Förderung konnte er Abitur machen und Chemie studieren. Inzwischen hat er einen Master-Abschluss, arbeitete zunächst in der Pharmaindustrie, jetzt im Qualitätsmanagement der Produktion. Er hat wieder Kontakt zu seiner Familie. Er unterstützt nicht nur seine Familienangehörigen, sondern auch weitere Dorfbewohner. Seine Mutter hat seine Heirat arrangiert, wie es in Indien üblich ist. Die junge Familie wohnt jetzt in Hyderabad und erwartet das zweite Kind.

AR13-ChanduChandu: Seine Eltern sind einfache Menschen, der Vater Landarbeiter ohne Land, die Mutter Hausfrau. Auch er kam als „Straßenkind“ zu Navajeevan. Chandu fiel sofort durch eine schnelle Auffassungsgabe und sein Organisationstalent auf. Er war und ist sehr ehrgeizig. Die Stiftung förderte ihn bis zum Abitur. Danach empfahlen die Lehrer ihm das Studium zum Buchprüfer. Mit einem Stipendium der Stiftung machte er den Bachelor und Master. Heute arbeitet er sehr erfolgreich im Finanzmanangement und macht Karriere in Singapur.

_MG_6281Spandhana: Sie stammt aus einer sehr armen Familie. Obwohl sie in ihrer Klasse das beste Abitur gemacht hat, gab es für sie keine Möglichkeit, ihren Wunsch, Medizin zu studieren, zu erfüllen. Aber sie hat nie aufgegeben. Sie kam in Kontakt mit Mitarbeitern von CHANGE und so bekam sie die Möglichkeit zur Teilnahme an einem 1jährigen Vorbereitungskurs. Danach konnte sie das Medizinstudium an einer renommierten Universität beginnen. Mithilfe von persönlichem Sponsoring aus Deutschland hat sie das Studium 2015 beendet und beginnt nun ihr Praktisches Jahr. Ihr größter Wunsch, Kardiologin zu werden, ist greifbar nah!